Thermisch behandelt – Perfekt für Ihr Outdoorprojekt.
Haben Sie schon einmal von Thermohölzern gehört? Der Begriff ist vor allem dann sehr präsent, wenn es um die Montage eines Outdoorprojekts geht und dabei Holzdielen im Spiel sind. Heimische Holzdielen, um genau zu sein. Die regionalen Klassiker haben in puncto Langlebigkeit und Haltbarkeit nämlich grundsätzlich das Nachsehen gegenüber Tropenhölzern. Thermohölzer Terrassendielen können es diesbezüglich mit den Exoten aber ohne Probleme aufnehmen. Die große Frage lautet nun: Warum? Warum sind heimische Hölzer den Vertretern aus den Tropen plötzlich ebenbürtig? Warum eignen sich Thermohölzer so gut für die Verlegung unter freiem Himmel? Worauf sollten Sie bei der Pflege dieser Dielen unbedingt achten? Antworten auf diese Fragen und noch viele weitere nützliche Infos liefert dieser Artikel. Wir zeigen, wie Thermohölzer Terrassendielen „hergestellt“ werden, welche Varianten es gibt und worauf bei der Verarbeitung zu achten ist.
Inhaltsverzeichnis:
- Was sind Thermohölzer?
- Wie läuft die Wärmebehandlung von Hölzern ab?
- Mit welchen Eigenschaften überzeugen Thermohölzer?
- Welche Holzarten eignen sich für die Wärmebehandlung?
- Worauf Sie bei der Verarbeitung von Thermohölzern achten sollten
- Resümee: Thermohölzer nehmen es mit jeder Witterung auf
1. Was sind Thermohölzer Terrassendielen?
Der Begriff „Thermohölzer“ bezeichnet (Bau)Holz, welches thermisch behandelt wurde. Im Englischen kennt man entsprechende Hölzer unter der Abkürzung TMT (Thermally Modified Timber). Gemeint sind also Massivhölzer, welche zu Zwecken der Haltbarkeitssteigerung einer Wärmebehandlung unterzogen wurden. Das Veredlungsverfahren wird angewendet, um bestimmte Eigenschaften der natürlichen Holzarten zu verbessern und die Dielen für einen Einsatz unter freiem Himmel geeignet zu machen. Thermal behandelte Hölzer sind deutlich langlebiger und widerstandsfähiger als dasselbe Holz in seinem Urzustand.
Wichtig: Wer den Bau einer Terrasse oder eines Balkons plant und dabei auf Holzdielen zurückgreifen möchte, der sollte unbedingt Holzarten der Dauerhaftigkeitsklassen 1 und 2 wählen. Diese sind nämlich die absolute Top-Klasse, wenn es – wieder der Name schon sagt – um die Dauerhaftigkeit geht. Am besten dafür geeignet sind traditionellerweise Tropenhölzer. Heimische Vertreter findet man in der DHK 1 und 2 so gut wie gar nicht. Die Wärmebehandlung ändert dieses Verhältnis deutlich. Dank ihr lassen sich auch Holzarten wie die Esche bzw. Thermoesche ohne Probleme als Terrassenholz verwenden.
Übrigens: Die Idee der thermischen Behandlung ist keine Erfindung der Neuzeit. Ganz im Gegenteil. Archäologische Grabungen haben gezeigt, dass diese Technik bereits vor Jahrhunderten eingesetzt wurde. In Skandinavien war es weit verbreitet, Holz durch Erhitzen widerstandsfähiger und haltbarer und so für den Schiffs- und Hausbau noch interessanter zu machen.
2. Wie läuft die Wärmebehandlung von Hölzern ab?
Die thermische Behandlung von Holz und somit die Umwandlung in Thermohölzer Terrassendielen folgt einem üblicherweise klaren Ablauf. Und der sieht folgendermaßen aus:
- Am Beginn dieser Veredelungstechnik steht der Sauerstoffentzug. Der ist notwendig, um zu verhindern, dass das Holz während der Behandlung zu brennen beginnt.
- Danach erfolgt die Erhöhung der Temperatur auf einen Wert zwischen 100 und 250 °C und somit die Trocknung des Holzes. Dieser Vorgang ist nicht in wenigen Stunden abgeschlossen, sondern kann bis zu zwei Tage in Anspruch nehmen.
- Anschließend wird Wasserdampf eingeleitet, wodurch sich ein künstlicher Alterungsprozess in Gang setzt. Lignin und Cellulose werden teilweise abgebaut, während es gleichzeitig zu einer Austreibung der im Holz befindlichen Harze kommt.
- Im Holz verbleiben unterschiedliche organische Säuren, welche den pH-Wert des Holzes nach unten drücken. Zur selben Zeit wird der Naturwerkstoff resistenter und länger haltbar.
- Durch die Auskaramellisierung der enthaltenen Zuckermoleküle bekommt das Holz seinen typischen dunklen Farbton.
3. Mit welchen Eigenschaften überzeugen Thermohölzer Terrassendielen?
Wärmebehandeltes Holz hat gegenüber naturbelassenen Hölzern klare Vorteile in Sachen Härte und Dauerhaftigkeit. Abhängig von der spezifischen Holzart liegt die Lebensdauer bei bis zu 25 Jahren. Thermohölzer Terrassendielen sind dank ihrer besondere Witterungsbeständigkeit und Formstabilität in den Dauerhaftigkeitsklassen 1 und 2 zu finden. Folgende Eigenschaften zeichnen Thermohölzer Terrassendielen aus und machen sie geradezu perfekt für Ihr nächstes Outdoorprojekt:
- Gesteigerte Resistenz gegenüber Insekten, Pilzen und anderen Mikroorganismen
- Quell- und Schwindverhalten um bis zu 90 % reduziert
- Hohe Barfußfreundlichkeit (Entstehung kleiner Risse zwar möglich, besonders ausgeprägt sind diese aber nicht)
- Hoher Isolationswert dank niedriger Wärmeleitfähigkeit
- Wenig Aufheizen, selbst bei starker Sonneneinstrahlung
- Sehr niedrige Holzfeuchte und entsprechend geringe Aufnahme von Wasser (ca. 50% von unbehandeltem Holz)
- Wärmebehandlung verändert nicht nur Oberfläche, sondern das gesamte Material -> Weiterverarbeitung (sägen, schrauben, bohren) somit problemlos möglich
- Harzgallen verschwinden dank Verdunstung während dem Erhitzen komplett
- Kein Einsatz von Chemie -> Keine Probleme bei Hautkontakt und Recycling
- Dunkle Färbung durch Wärmebehandlung (unterschiedliche, dunkle Brauntöne, Karamell bis Schokolade)
- Vergleichbare Eigenschaften wie Tropenholz – allerdings zum niedrigeren Preis und bei deutlich besserer Nachhaltigkeit
4. Welche Holzarten eignen sich für die Wärmebehandlung?
Grundsätzlich sind alle Holzarten für eine thermische Behandlung geeignet. Allerdings ist sie nicht in jedem Fall auch sinnvoll. Sie wird vor allem angewendet, um die Haltbarkeit und die Robustheit heimischer Hölzer zu steigern und sie so geeignet für eine Verwendung beim nächsten Outdoorprojekt zu machen. Sind sie unbehandelt nur eine Option für Innenräume, stellen sie als Thermohölzer Terrassendielen auf jeden Fall eine ernstzunehmende Alternativoption zu Tropenhölzern dar. In Sachen Kosten und Umweltverträglichkeit haben Sie ohnehin bereits die Nase vorn.
Thermoesche
Ausgezeichnete Resistenz gegen Fäulnis und alle möglichen Wettereinflüsse machen thermisch behandeltes Eschenholz zur perfekten Wahl für Bereiche, in denen die Luftfeuchtigkeit stark schwankt und die Witterungsverhältnisse nur schwer vorauszusagen sind. Thermoesche zählt zu den besonders eleganten Varianten der Thermohölzer.
Thermofichte
Obwohl Fichte zu den Weichhölzern zählt, ist es nach der Wärmebehandlung sehr gut für die Verwendung als Terrassen- oder Balkonholz geeignet. Die Modifizierung bremst das Quell- und Schwindverhalten deutlich, austretende Harze stellen ebenfalls kein Problem mehr dar. Thermofichte findet sich in den DHK 1 und 2 wieder.
Thermokiefer
Wie die Fichte ein Weichholz, lässt sich Kiefer nicht nur durch die Wärmebehandlung für den Einsatz im Außenbereich präparieren. Auch die sogenannte Kesseldruckimprägnierung bringt zufriedenstellende Ergebnisse. Die beste Option bleibt dennoch die thermische Optimierung. Stabilität und Langlebigkeit steigen deutlich. Dank seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit und der einfachen Verarbeitungsmöglichkeit ist Fichtenholz eines der beliebtesten Thermohölzer.
5. Worauf Sie bei der Verarbeitung von Thermohölzern achten sollten
Die thermische Behandlung verbessert die Eigenschaften der Thermohölzer Terrassendielen zweifelsohne deutlich. Einen kleinen Nachteil hat sie allerdings auch: Der Naturwerkstoff wird dadurch spröder. Behalten Sie diesen Umstand während der Montagearbeiten unbedingt im Hinterkopf und gehen Sie besonders sorgfältig vor.
Verarbeitung: Arbeitsschritte wie fräsen, sägen oder schleifen gehen bei Thermohölzern einfacher vor der Hand als bei naturbelassenem, unbehandeltem Holz. Selbes gilt für das Verleimen. Wer allerdings Hobeln möchte, muss höheren Kompressionsdruck erzeugen.
Verschraubung: Da Thermohölzer spröder sind als andere Holzarten, raten wir unbedingt dazu, notwendige Löcher vorzubohren. So verhindern Sie Splitterbildung und das Entstehen von Rissen. Sollten Sie irgendwann doch Risse entdecken, können wir Sie an dieser Stelle beruhigen. Thermohölzer arbeiten nur sehr dezent, eine Vergrößerung der Risse sollte deshalb eigentlich ausgeschlossen sein. Letzter Tipp: Verwenden Sie immer Schrauben aus Edelstahl und greifen Sie im Idealfall auf unsichtbare Befestigungsclips zur Fixierung der Terrassendielen zurück.
Farbe: Eine Wärmebehandlung beeinflusst Holz auf unterschiedliche Arten. An der Farbbeständigkeit ändert sich dadurch hingegen nichts. Das heißt: Auch Thermohölzer Terrassendielen können vergrauen. Wir raten deshalb auch in diesem Fall zur regelmäßigen Behandlung mit speziellen Holzpflege-Ölen. So konservieren Sie nicht nur die besondere Farbe Ihrer Dielen, sondern bewahren das Material außerdem vor Rissbildung und Verschmutzung.
6. Resümee: Thermohölzer Terrassendielen nehmen es mit jeder Witterung auf
Thermohölzer Terrassendielen sind die perfekte Wahl für Balkon-, Terrassen- oder Gartenprojekte. Unbehandeltes Holz bekommt mit Feuchtigkeit oder Trockenheit irgendwann Probleme. Thermoholz zeigt sich hingegen konstant unbeeindruckt, bleibt in jeder Situation formstabil und resistent gegenüber Bakterien, Pilzen oder Fäulnis. Selbst rund um die Bohrlöcher bleibt die Widerstandsfähigkeit weiterhin beeindruckend. Die Wärmebehandlung wirkt sich nämlich nicht nur auf die Holzoberfläche aus, sondern beeinflusst das komplette Holz. Zudem kommt bei der thermischen Optimierung keinerlei Chemie zum Einsatz. Sollten Sie Ihre Terrassendielen also eines Tages recyceln oder entsorgen müssen, ist das problemlos möglich. In Sachen Nachhaltigkeit sind sie ohnehin unschlagbar, besonders im Vergleich zu teuren Tropenhölzern. Thermohölzer Terrassendielen aus heimischen Holzarten haben deutlich kürzere Transportwege, ihre Ökobilanz ist somit einwandfrei. Und das beste: Sie kosten auch merklich weniger als ihre exotischen Konkurrenten.