Der große Vergleich.
Mag die Terrasse aus Holz oder WPC direkt nach dem Verlegen auch noch so attraktiv sein – sie bleibt leider keine solche Augenweide wie am Anfang, wenn sie nicht regelmäßig gepflegt wird. Grund dafür sind vor allem die Witterungsbedingungen und UV-Strahlen, die der Terrasse auf Dauer einen grauen Schleier verpassen. Abnutzungserscheinungen kommen hinzu. Um diesen Prozess aufzuhalten, gibt es die Möglichkeit, Holz- oder WPC-Dielen mit Terrassenöl zu behandeln. Worauf es dabei ankommt und welches Terrassenöl für welche Situation das richtige ist, verraten wir Ihnen im aktuellen Blogbeitrag.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum müssen Terrassendielen überhaupt geölt werden?
- Worin unterscheiden sich die verschiedenen Terrassenöle?
- Welches Terrassenöl eignet sich für welche Situation?
- Praxistipps: So gelingt der perfekte Auftrag des Terrassenöls
- Resümee zum Terrassenöl-Einsatz
1. Warum müssen Terrassendielen überhaupt geölt werden?
Terrassendielen vergrauen, das gilt leider für alle Holzarten sowie für das Holz-Kunststoff-Gemisch WPC. Verantwortlich dafür ist vor allem das UV-Licht, das zusammen mit den Sonnenstrahlen auf die Terrassendielen trifft und im Holz (bzw. im Holzanteil) für den Abbau von Lignin sorgt. Nach und nach vergilbt das Holz zunächst und verfärbt sich leicht silbrig. Da Holz- und WPC-Dielen gleichzeitig auch verwittern, und die braunen Bestandteile ausgewaschen werden, bleibt eine Terrasse mit einer vergrauten Holzfläche zurück.
Wichtig zu wissen: An der guten Holzqualität der Terrassendielen ändert sich durch diesen völlig natürlichen Vorgang absolut nichts, die Optik unterscheidet sich von der der ursprünglichen Neuware allerdings erheblich. Viele Terrassenbesitzer mögen diesen Look und können an diesem Phänomen nichts Nachteiliges erkennen – gegen Umwelteinflüsse sollten sie ihre Terrasse trotzdem schützen. Alle anderen sollten auf ein pigmentiertes Pflegeöl zurückgreifen, das regelmäßig aufgetragen werden muss, um die Terrassendielen vor dem Vergrauen – und natürlich auch vor der Abnutzung – zu schützen.
2. Worin unterscheiden sich die verschiedenen Terrassenöle?
Zwar ähneln sich im Prinzip viele Terrassenöle, dennoch lässt sich die große Menge an Ölen anhand ganz weniger wichtiger Eigenschaften unterscheiden. Was diese Unterschiede in der Praxis bewirken, haben wir für Sie im Folgenden kurz aufgelistet. Zu Beginn die erste Unterscheidung: Für WPC von Gunreben wir Grundsätzlich ein spezieller WPC-Oberflächenschutz ausgewählt und bei einer Holzterrasse ein entsprechendes Terrassenöl mit oder ohne Farbpigmente.
Terrassenöl mit oder ohne UV-Schutz
Bei dieser Unterscheidung werden die meisten Terrassenbesitzer gleich rufen: Na klar, her mit dem UV-Schutz – meine Terrasse soll ihre Farbe für immer behalten. Falls Sie zu dieser Gruppe gehören, bedeutet dies, dass Sie ein pigmentiertes Terrassenöl wählen müssen. Diese Öle sind in zahlreichen Farbtönen und verschiedener Intensität erhältlich. Je mehr Pigmente das Terrassenöl enthält, umso besser ist auch der UV-Schutz der Terrassendielen. Gegen Abnutzung und Witterungseinflüsse bietet pigmentiertes Terrassenöl ebenfalls einen guten Schutz. Das Öl kann bereits für die Erstbehandlung verwendet werden und sorgt anschließend mit jedem weiteren Auftrag dafür, dass die ursprüngliche Optik aufgefrischt wird. Egal übrigens, wie hell oder dunkel das Terrassenöl ist, die besondere Maserung der Holzdielen wird in jedem Fall sichtbar bleiben.
Terrassenöl ohne UV-Schutz ist in der Regel farblos, denn ohne die Verwendung von Farbpigmenten bleibt die Holz- oder WPC-Terrasse durchlässig für UV-Licht und dadurch anfällig für das Vergrauen. Nicht jeder stört sich an der vergrauten Optik, mancher zieht sie sogar dem Neuzustand vor. In diesem Fall ist farbloses Terrassenöl eine gute Wahl, denn es sorgt (wie auch das pigmentierte Terrassenöl) für eine verminderte Rissbildung und Splitterneigung. Zudem reduziert es sowohl die Anfälligkeit gegenüber Staunässe und Feuchtigkeit als auch das Quell- und Schwindverhalten der Terrassendielen. Noch deutlicher als bei pigmentierten Terrassenölen bleibt bei den farblosen die Holzmaserung erhalten bzw. tritt sogar hervor. Das Reinigen der Terrasse gelingt ebenfalls durch beide Öle leichter und schneller.
Tropische Harthölzer benötigen übrigens kaum Schutz vor Abnutzung und generellen Witterungseinflüssen. Sie sind von Natur aus sehr resistent und beständig. Meistens ist es aber gerade das Tropenholz, das mit einem besonders schönen Farbton oder Farbverlauf ausgestattet ist. Hier lohnt sich die Auffrischung der originalen Farbgebung durch ein pigmentiertes Terrassenöl allein der Optik wegen.
Wasser- oder lösemittelbasiertes Terrassenöl
Bei der Wahl zwischen wasser- und lösemittelbasiertem Terrassenöl erscheint wahrscheinlich vielen eine wasserbasierte Variante sympathischer. Sie wirkt natürlich und ökologisch, beim Arbeiten entwickeln sich keine unangenehmen Ausdünstungen und die benutzten Werkzeuge lassen sich anschließend völlig problemlos mit Wasser und Seife reinigen. Klingt nach einem Rundum-Sorglos-Paket. Aber ist es das auch?
Schauen wir uns die lösemittelbasierten Terrassenöle an: Schon ihr großer Anteil auf dem Markt lässt darauf schließen, dass sich die meisten für diese Variante entscheiden. Das verwendete Lösemittel ist häufig Orangenschalenöl oder gereinigtes Testbenzin. Wird ein solches Öl auf den Terrassendielen aufgetragen, stellen sich die Holzfasern nicht so stark auf, wie sie es bei einem wasserbasierten Terrassenöl tun. Dadurch wirken die Terrassendielen anschließend viel glatter. Zusätzlich wird die Terrasse durch ein lösemittelbasiertes Terrassenöl insgesamt besser vor allen Widrigkeiten im Außenbereich geschützt.
Wichtig: Speichelfestes Terrassenöl und keine Biozide
Auch wenn Sie keine kleinen Kinder oder Haustiere haben, ist der Gedanke sicherlich nicht angenehm, dass sich die Inhaltsstoffe des verwendeten Terrassenöls durch Mundkontakt und damit im Prinzip durch Feuchtigkeit lösen könnten. Sie sollten sich daher auf jeden Fall für ein speichelfestes Terrassenöl entscheiden. Was Sie hingegen vermeiden sollten, ist ein Terrassenöl, das Biozide enthält. Biozide haben durchaus einen entscheidenden Nutzen, denn sie schützen vor einem Pilz- oder Bakterienbefall der Terrasse. Auch sollen sie theoretisch nicht ausgewaschen werden und in die Natur gelangen können. Darauf sollten Sie sich in der Praxis aber möglichst nicht verlassen und besser ganz auf Biozide verzichten.
3. Welches Terrassenöl eignet sich für welche Situation?
Es sind gar nicht so viele Punkte, auf die Sie beim Kauf eines guten Terrassenöls achten müssen. Wichtig ist vor allem erst einmal, dass Sie überhaupt ein Terrassenöl verwenden. Denn die schlimmste Situation ist eine Holz- oder WPC-Terrasse ohne irgendeinen Schutz. Gerade stark beanspruchte Bereiche wie eine Poolumrandung kommen ohne eine regelmäßige Pflegebehandlung gar nicht aus. Deshalb fassen wir an dieser Stelle noch einmal kurz zusammen, welches Öl für welche Situation am besten geeignet ist:
- Farbloses Terrassenöl bietet einen guten Schutz vor vielen witterungsbedingten Abnutzungserscheinungen, allerdings nicht vor UV-Licht, daher geeignet für diejenigen, die eine vergraute Terrasse nicht schlimm finden oder sogar bevorzugen.
- Pigmentiertes Terrassenöl bietet zusätzlich noch einen UV-Schutz und eignet sich daher für diejenigen, die den ursprünglichen Farbton ihrer Terrasse beibehalten möchten. Auch bereits vergraute Terrassendielen können so ihren natürlichen Look zurückerhalten.
- Ein lösungsmittelbasiertes Terrassenöl ist einem wasserbasierten aus unserer Sicht vorzuziehen, denn es schützt die Terrassendielen insgesamt besser. Eventuelle Ausdünstungen sind unter freiem Himmel dagegen unproblematisch.
- WPC von Gunreben wird auch mit dem geeigneten WPC-Oberflächenschutz dieses Anbieters behandelt. Andere WPC-Produkte von anderen Herstellern benötigen nicht zwingend eine Ölbehandlung.
4. Praxistipps: So gelingt der perfekte Auftrag des Terrassenöls
Wichtig ist zunächst einmal, dass Sie die Angaben des Herstellers Ihres Terrassenöls genau studieren und in die Tat umsetzen. Darüber hinaus können wir Ihnen noch einige weitere Tipps für ein gutes Gelingen geben:
- Besorgen Sie sich einen Farbroller. Er ist besser als ein breiter Pinsel geeignet, um relativ schnell eine gleichmäßig dünne Ölschicht zu erzeugen.
- Warten Sie auf einen Tag ohne Wind und starke Sonneneinstrahlung. So erhält das Terrassenöl ausreichend Zeit, um perfekt einzuziehen, bevor es trocknet.
- Beginnen Sie den Auftrag des Öls erst, wenn die Terrassendielen sauber und trocken sowie alle Pflanzen und Möbel von der Terrasse entfernt sind.
- Hartholz sollte nicht direkt nach dem Verlegen mit Terrassenholz behandelt werden, denn dann sind die Holzporen noch geschlossen und das Öl kann nicht einziehen. Warten Sie in diesem Fall 2-4 Wochen mit dem Auftragen.
- Falls Sie WPC-Dielen von Gunreben verwenden, benötigen diese eine Ersteinpflege mit einem speziellen WPC-Öl. Unser WPC von MEFO, das ebenfalls in unserem Onlineshop erhältlich sind, benötigt hingegen keine Ersteinpflege.
- Vermeiden Sie vor allem bei pigmentierten Varianten überschüssiges Terrassenöl auf den Holz- oder WPC-Dielen. Anderenfalls könnten klebrige Produktrückstände auftreten.
- Zum Trocknen sollten Sie der Terrasse mindestens zwölf Stunden Zeit geben. Wenn das Wetter nicht sonnig und warm ist, sollten Sie ggf. noch etwas länger warten. In der Regel muss der Auftrag anschließend noch einmal wiederholt werden.
Experten-Tipp: Um herauszufinden, ob der Schutz des verwendeten Terrassenöls noch ausreichend ist oder nicht, benötigen Sie lediglich einige Tropfen Wasser, die Sie auf eine der Terrassendielen geben. Zieht das Wasser sofort ein, sollten Sie mit einer weiteren Pflegebehandlung nicht länger warten.
Ein generell günstiger Zeitpunkt für das Auffrischen des Terrassenöls ist übrigens vor und nach der Gartensaison. Im Frühling verbessern Sie so die Optik und erhöhen den Schutz vor dem nun häufiger auftretenden UV-Licht. Im Herbst ist es eher der witterungsbedingte Schutz, der den Terrassendielen hilft, den Winter gut und unbeschadet zu überstehen. Auf diese Weise haben Sie sehr lange Freude an der Optik und dem Zustand Ihrer Holz- oder WPC-Terrasse!
5. Resümee zum Terrassenöl-Einsatz
Unabhängig vom Material, ob Holz oder WPC, ist die regelmäßige Pflege mit Terrassenöl unerlässlich für den langfristigen Erhalt des attraktiven Erscheinungsbildes der Terrasse. Die Einwirkung von Witterungsbedingungen und UV-Strahlen führt ohne Schutzmaßnahmen zu einer Vergrauung der Dielen. Die Wahl des Terrassenöls, ob pigmentiert für den Farberhalt und UV-Schutz oder farblos zur Bewahrung der natürlichen Patina, spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Terrassendielen und der Verlängerung ihrer Lebensdauer. Die Entscheidung zwischen wasser- oder lösemittelbasierten Produkten hängt von spezifischen Anforderungen und persönlichen Präferenzen ab. Mit den richtigen Anwendungstipps lässt sich der beste Schutz und das gewünschte Aussehen erreichen. Eine regelmäßige Pflege, die an das Material und die Umweltbedingungen angepasst ist, stellt sicher, dass die Terrasse über Jahre hinweg eine Wohlfühloase bleibt.