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Was ist WPC?

Eine kleine Einführung.

Holz ist und bleibt weiterhin das beliebteste aller Terrassenmaterialien. Auf den Plätzen dahinter hat sich aber einiges getan. Wood Plastic Composite – kurz: WPC – erfreut sich seit Jahren einer stetig steigenden Beliebtheit. Was macht den Verbundwerkstoff so besonders? Woraus besteht er? Welche Vorteile bringt er mit? Auf welche Nachteile müssen Sie sich vielleicht einstellen? Wir präsentieren: Ein Leitfaden zum Thema: Was ist WPC?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Woraus besteht WPC?
  2. Wie wird WPC hergestellt?
  3. Welche Vorteile bringt WPC mit?
  4. Gibt es bei WPC auch Nachteile?
  5. Wie gut ist die Umweltverträglichkeit von WPC?
  6. Das ist WPC: Unser Resümee

1. Woraus besteht WPC?

Weil Wood Plastic Composite etwas sperrig klingt, ist der vielseitige Verbundwerkstoff besser unter seiner Abkürzung bekannt: WPC. Wir haben es mit einer speziellen Mischung aus Holz und Kunststoff zu tun, die mit einigen Vorteilen überzeugt:

  • Haltbarkeit: Dank des hohen Kunststoffanteils (ca. 35 %) ist massives WPC ausgesprochen dauerhaft und überdauert unter freiem Himmel mehr als 20 Jahre. Wäre es ein Holz, würde es zur Dauerhaftigkeitsklasse 1 zählen, so wie Ipe, Cumaru oder Thermoesche.
  • Natürlichkeit: Der besonders hohe Holzanteil (ca. 60 %) sorgt für ein äußerst natürliches Erscheinungsbild. Trotz des industriellen Fertigungsprozesses sehen WPC-Dielen keinesfalls zu künstlich aus.

Wer diesen Absatz aufmerksam gelesen hat, wird feststellen: Das kann noch nicht alles gewesen sein. Immerhin ergeben 35 % und 60 % gemeinsam nur 95 %. Da fehlt also noch etwas. Was das ist und wie genau das Mischungsverhältnis von WPC aussieht, erfahren wir in den nächsten Absätzen.

Der Holzanteil von WPC

In den allermeisten Fällen wird für die Herstellung von WPC auf Abfallprodukte der Holzindustrie gesetzt, wie zum Beispiel Holzmehl oder Sägespäne. Definitiv ein Plus in Sachen Nachhaltigkeit. Je nach Hersteller kommen dabei unterschiedlichen Holz-Variationen zum Einsatz. Einige bevorzugen Holzfasern, andere wiederum das angesprochene Sägemehl. Was von Produkt zu Produkt auch variiert, ist der Holzanteil. Durchschnittlich liegt dieser bei ca. 60 %.

Der Kunststoffanteil von WPC

Meist kommt bei der WPC-Produktion einer von folgenden beiden Kunststoffen zum Einsatz: Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). Einige Hersteller entscheiden sich hingegen für Polyvinylchlorid (PVC). WPC verdankt den Kunststoffen seine beeindruckende Haltbarkeit, sie machen rund 35 % der Mischung aus.

Der Anteil der Zusatzstoffe in WPC

Neben Holz und Kunststoff finden sich noch ca. 5 % an Additiven in Wood Plastic Composite. Diese Zusatzstoffe sorgen für Verbesserungen in den verschiedensten Bereichen. Dazu zählen etwa:

  • Farbgestaltung (mehr Auswahl)
  • UV-Schutz
  • Brandschutz
  • Schädlingsresistenz
  • Witterungsschutz
  • Fließfähigkeit (bei der Produktion)
  • Bindung (die Hauptkomponenten verbinden sich besser)

 

Was ist eigentlich BPC?

BPC klingt nicht nur ähnlich wie WPC, es handelt sich sogar ebenfalls um einen Verbundwerkstoff. Statt des Holzanteils (Wood) findet sich in diesem Gemenge allerdings Bambus (Bamboo). BPC steht somit für Bamboo Plastic Composite. Ein an sich widerstandsfähiges Material, das wir für den Einsatz im Freien aber nicht empfehlen. Der Grund: Bambus ist kein Holz, sondern ein Süßgras. Es besitzt einen hohen Stärkeanteil, der es anfällig für Schimmel und Pilzbefall macht.

2. Wie wird WPC hergestellt?

Für die Herstellung von Wood Plastic Composite nutzen die Produzenten Verfahren, die in der Kunststoffindustrie seit langer Zeit zum Standard gehören. Meist handelt es sich um die Profilextrusion, weniger häufig kommen Spritzguss, Rotationsguss oder das sogenannte Plattenpressen zum Einsatz. Wir möchten uns an dieser Stelle aber nur das wichtigste Verfahren etwas näher ansehen – die Profilextrusion. Dieses läuft entweder als einstufiger oder als zweistufiger Prozess ab.

  • Einstufige Profilextrusion: Die beiden Grundstoffe (Holzpartikel und Kunststoffgranulat) finden gleichzeitig ihren Weg in den Extruder. Dort werden sie vermischt, der Kunststoff schmilzt dabei hauptsächlich durch die Reibungswärme. Wichtig ist, dass die Restfeuchte der Holzpartikel nicht höher als 8 % liegt. Die Masse wird anschließend als Profil extrudiert – das heißt, durch eine formgebende Öffnung gepresst. Die Restfeuchte beträgt zu diesem Zeitpunkt weniger als 1 %.
  • Zweistufige Profilextrusion: Vermischung und Extrusion laufen getrennt voneinander ab. Dabei können unterschiedliche Maschinen zum Einsatz kommen (Pelletierpressen, Mahlwerke, Heiz-Kühl-Mischer, Compounder). Am Ende des ersten Schritts erhält man ein WPC-Zwischenprodukt, welches sich sowohl für die klassische Profilextrusion eignet als auch für Spritzguss oder Plattenpresstechnik.

3. Diese Vorteile bringt WPC mit

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Vorteile von Wood Plastic Composite haben wir schon gegeben. Nun möchten wir uns den einzelnen Pluspunkten näher widmen.

  • Haltbarkeit: Massives WPC kann es in dieser Hinsicht jederzeit mit Hartholz wie Ipe oder Cumaru aufnehmen. Es überdauert unter freiem Himmel locker mehr als 25 Jahre.
  • Robustheit: Der Verbundwerkstoff weist eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Insekten, Pilze, Öle, verschiedenste Chemikalien sowie Salz- oder Seewasser auf. Wie gemacht für Pool- und Teichumrandungen bzw. Feuchtbereiche.
  • Reinigung: Ein Besen reicht für die Entfernung von grobem Schmutz (Staub, Blätter, Äste etc.) vollkommen aus. Hartnäckigere Flecken spülen Sie mit Wasser und etwas Neutralreiniger oder speziellem WPC-Reiniger weg.
  • Pflegeleichtigkeit: WPC braucht – anders als Terrassendielen aus Holz – keine regelmäßige Auffrischung mit Pflegeöl.
  • Vielfalt: Durch die Zugabe von Additiven lässt sich so gut wie jeder Farbton herstellen. Was die Oberfläche angeht, können Sie zwischen glatt, angeraut bzw. anderweitig strukturiert (Nuten, Rillen, Antik, etc.) wählen.
  • Sicherheit: WPC bleibt bis zu seinem letzten Tag garantiert splitterfrei und ist selbst bei nasser Oberfläche rutschfest.
  • Formstabilität: Anders als Terrassendielen aus Holz neigt WPC nicht zu Verzug.
  • Produktqualität: Dank des standardisierten Herstellungsverfahrens ist die Top-Qualität jeder einzelnen Diele garantiert.

4. Gibt es bei WPC auch Nachteile?

Ja, WPC hat auch den einen oder anderen kleinen Minuspunkt. Verglichen mit den Pluspunkten fallen die aber nicht sonderlich ins Gewicht. Wood Plastic Composite wird – trotz hohen Holzanteils – nie die Lebendigkeit und Natürlichkeit von reinen Holzdielen erreichen. Zudem ist die Bruchfestigkeit nicht ganz so gut wie bei Harthölzern. Die Farbe der Dielen verblasst innerhalb der ersten Monate aufgrund der Sonneneinstrahlung – die klassische Vergrauung. Danach bleibt der Farbton aber konstant.

WPC weist einen relevanten Kunststoffanteil auf. Ein Material, das erst einmal hergestellt werden muss, bevor die Verarbeitung erfolgen kann. Durch den Einsatz von Recycling-Kunststoff dämpfen vielen Hersteller diesen Minuspunkt ab.

5. Wie gut ist die Umweltverträglichkeit von WPC?

Aufgrund seines hohen Kunststoffanteils wirkt WPC auf den ersten Blick nicht gerade wie ein umweltverträgliches Material. Allerdings ist diese Einschätzung falsch. Tatsächlich stellen das Fraunhofer Institut für Holzforschung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (BDU) dem Verbundwerkstoff ein durchaus gutes Urteil aus. Einige Details:

    • Positiver bewertet als reiner Kunststoff und Tropenhölzer
    • Gleich bewertet wie heimisches Nadelholz
    • Langlebigkeit als Pluspunkt
    • Zertifizierte Quellen für Holz verbessern die Öko-Bilanz
    • Einsatz von recyceltem Kunststoff verbessert die Öko-Bilanz

6. Das ist WPC: Unser Resümee

Der Verbundwerkstoff WPC hat sich über die letzten Jahre seinen Fixplatz im Bereich der Terrassenmaterialien mehr als nur verdient. WPC Dielen müssen sich in Sachen Haltbarkeit selbst vor tropischen Harthölzern nicht verstecken. Dank der Zugabe von Additiven ist jeder Farbton realisierbar, die nötige Pflege hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Wood Plastic Composite splittert nicht, verzieht sich nicht und bleibt auch bei Nässe rutschfest. Es weist eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegenüber Insekten, Pilzen und anderen Plagegeistern auf.