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BPC Terrassendielen

Sind Bambus Terrassendielen eine gute Alternative zu WPC?

Im Terrassenbau sind Holzdielen seit Ewigkeiten die unangefochtene Nummer eins in Sachen Beliebtheit. Der natürliche Charme ist unerreichbar, die gute Haltbarkeit und die niedrigen Preise tragen ebenfalls ihren Teil zur Nummer-eins-Position bei. Mit WPC ist in den letzten Jahren ein neuer Herausforderer auf der Bühne erschienen. Der Verbundwerkstoff „Wood Plastic Composite“ besteht aus Holz(fasern), Kunststoff und Additiven. Die Haltbarkeit ist dank des Kunststoffanteils höher als bei Holz, die Optik bleibt dank des hohen Holzanteils natürlich. Neben Holz und WPC gibt es mit Bambus ein anderes Material, das zuletzt in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten ist. In Reinform und als Verbundwerkstoff BPC (Bamboo Polymer Composite) gleichermaßen.
Wir haben uns für Sie angesehen, ob BPC- und Bambusterrassendielen eine gute Alternative zu WPC und Holz sind. Wo können sie Pluspunkte sammeln, in welchen Bereichen haben sie klare Nachteile? Wir präsentieren: Einen Leitfaden zum Thema BPC Terrassendielen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. BPC Terrassendielen: Was ist das überhaupt?
  2. Die Produktion von BPC Terrassendielen
  3. WPC oder BPC Terrassendielen? Unterschiede und Gemeinsamkeiten
  4. Bambus Terrassendielen: Was ist das und wie werden sie hergestellt?
  5. Die Vor- und Nachteile von Bambus Terrassendielen
  6. Fazit: Sind Bambus- bzw. BPC Terrassendielen eine gute Alternative?

1. BPC Terrassendielen: Was ist das überhaupt?

BPC – die Abkürzung steht für „Bamboo Polymer Composite“. Dabei handelt es sich um einen Verbundwerkstoff, der zum Großteil (rund 60 %) aus Bambusfasern besteht. Dazu kommen noch Kunststoffe (35 %) und Additive (5 %) für die Farbgebung und den UV-Schutz. Bei den Mengenangaben handelt es sich allerdings nur um Durchschnittsangaben, das Verhältnis variiert von Hersteller zu Hersteller, der Anteil an Bambusfasern schwankt dabei zwischen 45 und 70 %.

2. Die Produktion von BPC Terrassendielen

BPC entsteht durch die Vermengung von Bambusfasern, Kunststoffen und Additiven. Damit diese Verbindung auch wirklich dauerhaft ist, müssen alle Komponenten stark erhitzt werden. Das Zwischenergebnis ist eine zähflüssige Masse, die sich problemlos durch Profile pressen und somit in Form bringen lässt. Es entsteht sozusagen eine Endlos-BPC-Diele, aus der sich beliebig lange Terrassendielen herstellen lassen. Neben der soeben beschriebenen Fertigungsart kommt oft noch das Spritzgussverfahren zum Einsatz. Dabei wird die BPC-Masse einfach in vorbereitete Formen gespritzt werden. Ganz selten kommt das Material auch zwischen zwei Platten und wird in Form gepresst.

Die Art des Kunststoffes
Kurz noch zur Frage, welche Kunststoffe bei der Produktion zum Einsatz kommen. Üblicherweise handelt es sich dabei um Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), hin und wieder Polyvinylchlorid (PVC). Um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, greifen viele Hersteller so oft es geht zu Recyclingobjekten wie Flaschen oder Tüten.

3. WPC oder BPC Terrassendielen? Unterschiede und Gemeinsamkeiten

WPC und BPC – das klingt nicht nur ähnlich, die beiden Materialien weisen generell viele Gemeinsamkeiten auf. In beiden Fällen handelt es sich um einen Verbundwerkstoff mit einem hohen Anteil an Kunststoff. Auch das Produktionsverfahren ist identisch. Der Unterschied ist bereits am Namen ablesbar und besteht eben darin, dass in einem Fall Holzfasern und im anderen Fall Bambusfasern zum Einsatz kommen.
Und damit wären wir bereits beim gravierendsten Unterschied, der tatsächlich auch Auswirkungen auf den Terrassenalltag hat: Bambus ist kein Holz. Was trivial klingt, ist sehr wichtig. Denn Bambus ist ein Süßgras und weist deshalb einen hohen Stärkeanteil auf. Das ist allerdings der Grund, warum die Anfälligkeit für Schimmel und andere Pilze sehr hoch ist. Um diesen Befall zu vermeiden, müssen bei der Produktion viele Chemikalien eingesetzt werden. Die Umweltverträglichkeit ist entsprechend niedriger als etwa bei WPC. Die weiteren Nachteile:

  • Zur Herstellung wird deutlich mehr Energie benötigt als bei WPC.
  • Da Bambus in unseren Breitengraden nicht wächst, sind die Transportwege besonders lang.

4. Bambus Terrassendielen: Was ist das und wie werden sie hergestellt?

Anders als Holzterrassendielen werden Bambus Terrassendielen nicht aus einem einzigen Stück Holz gefertigt. Das würden angesichts der Wuchscharakteristik von Bambus auch gar nicht funktionieren. Die Herstellung läuft folgendermaßen ab:

  • Thermische Behandlung des Ausgangsmaterials (Karbonisierung mit Wasserdampf). Dadurch entsteht eine dunkle Färbung, die man von Bambus aus der Natur eigentlich nicht kennt. Verantwortlich dafür ist der Zucker im Bambus, der durch die Erhitzung karamellisiert.
  • Danach werden die einzelnen Bambusfasern in Phenolharz getränkt. Dadurch steigt der Harzgehalt jeder fertigen Bambusdiele auf rund 30 %. Technisch gesehen sind Bambusdielen somit keine Naturprodukte, sondern tatsächlich auch Verbundwerkstoffe – so wie BPC und WPC. Danach kommen die präparierten Fasern in eine Presse und werden dort zu einem Balken verdichtet. Das ist dann die Ausgangsbasis für die Bambus Terrassendielen. Sie würden somit eigentlich keine Bambusdielen, sondern Bambus-Phenolharzdielen verlegen.

5. Die Vor- und Nachteile von Bambus Terrassendielen

Bambus Terrassendielen bzw. Bambus als Werkstoff weisen durchaus einige positive Eigenschaften auf. So wächst die Bambuspflanze enorm schnell, aus Bambus gefertigte Dielen sind überdurchschnittlich hart. Das für Holz typische Ausbleichen der Farben durch Sonneneinstrahlung gibt es bei Bambus auch nicht. Klingt zunächst alles sehr gut. Wer sich allerdings näher mit dem Material auseinandersetzt, wird schnell merken, dass unterm Strich die Nachteile überwiegen. Und zwar deutlich. Ein kurzer Überblick, bevor wir uns näher damit beschäftigen:

  • Lange Transportwege
  • Kein reines Naturprodukt
  • Keine Langzeiterfahrung
  • Anfälligkeit für Schimmel
  • Schwierige Verlegung

Lange Transportwege: So gut es um die Umweltverträglichkeit von Bambus generell bestellt ist, bei Bambus Terrassendielen sieht es leider anders aus. Da das Ausgangsmaterial nicht in unseren Breitengraden wächst, fallen enorm lange Transportwege ein. Und die drücken die Umweltbilanz deutlich.

Kein reines Naturprodukt: Während Terrassendielen aus Holz 100-prozentige Naturprodukte sind, bestehen Bambusdielen zu einem nicht unerheblichen Teil aus Phenolharzen und Klebern. Diese dünsten wiederum in manchen Fällen gesundheitsschädliche Stoffe wie etwa Formaldehyd aus.

Keine Langzeiterfahrung: Der Trend, Bambusdielen für die Terrasse zu verwenden, ist noch relativ jung. Wirklich valide Langzeiterfahrungen gibt es deshalb noch nicht. Sie würden somit auch ein gewisses Risiko eingehen.

Anfälligkeit für Schimmel: Bambus ist kein Holz, sondern ein Süßgras und weist deshalb einen besonders hohen Stärkegehalt auf. Der macht die fertigen Dielen anfällig für Schimmel und andere Pilze. Um den Befall zu verhindern, müssen Sie mit chemischen Hilfsmitteln arbeiten.

Schwierige Verlegung: Dass Bambus Terrassendielen besonders hart sind, haben wir weiter oben bei den Vorteilen bereits angeführt. Leider bringt dieser Umstand aber auch Nachteile mit sich. Wer die Dielen nämlich mittels Verschraubung befestigen möchte, auf den kommt eine große Herausforderung zu. Die notwendigen Löcher zu vorzubohren, ist schwierig. Alternative: Befestigen Sie die Dielen einfach mit Clips bzw. Klammern.

6. Fazit: Sind Bambus- bzw. BPC Terrassendielen eine gute Alternative?

Machen wir es kurz: Nein, unserer Meinung nach sind weder BPC- noch Bambusterrassendielen eine gute Alternative zu Holz und WPC Terrassendielen. Deshalb haben wir sie auch nicht in unser Angebot aufgenommen. Ja, die Witterungsbeständigkeit und die Formstabilität sind sehr gut, auch das schnelle Wachstum und die nachhaltige Ernte von Bambus sind Pluspunkte. Die Nachteile überwiegen allerdings klar.
So heben die langen Transportwege alle Umweltvorteile wieder auf, weder WPC- noch Bambusdielen sind völlige Naturprodukte und die Ausdünstungen der verwendeten Phenolharze und Kleber können gesundheitsschädlich sein – besonders dann, wenn Produkte von außerhalb der EU für die Fertigung genutzt werden. Die Verschraubung von Bambusdielen ist aufgrund der überdurchschnittlichen Härte der Bretter enorm aufwendig und anstrengend.
Eine Abwägung aller Vor- und Nachteile hat uns deshalb zu der Entscheidung kommen lassen, BPC- und Bambus Terrassendielen nicht in unser Sortiment zu integrieren.